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Zu ungewohnt später Zeit (Spielbeginn Sa. 20.30 Uhr) kommt es am Samstag in der Grossmatthalle Kirchberg zum fünften Playoff-Spiel in der Viertelfinalserie zwischen dem SVWE und dem HC Rychenberg. Nach vier umstrittenen Partien, die alle in die Verlängerung gingen, hat der Rekordmeister dank gezeigter Nervenstärke am letzten Weekend den ersten Matchball und könnte unerwartet früh ins Halbfinale einziehen. Gelingt dieses Vorhaben mit einer Late-Night-Show?

Die Spieler des SVWE und dem HCR absolvieren aktuell gerade viel Überstunden. Vier Verlängerungen in vier Playoff-Spielen, das ist wohl so etwas wie inoffizieller Weltrekord. Und nun kommt also noch «Nachtarbeit» dazu. Wegen einer Hallenbelegung tagsüber kann die fünfte Viertelfinal-Partie erst um 20.30 Uhr angepfiffen werden. Gut möglich also, dass erst kurz vor Mitternacht fest stehen wird, ob es am Sonntag zu einem sechsten Spiel kommen wird. Die Absichten beim Heimteam sind natürlich eine andere. Im dritten Anlauf will man den Heimvorteil endlich ausnützen und die Partie und damit die Serie möglichst in der regulären Spielzeit entscheiden. Für einmal können sicher auch die Wiler Fans und deren Herzkranzgefässe auf die Dramatik einer Verlängerung oder gar einer Penaltyentscheidung verzichten. Diesmal würde es schon ein ganz simpler Sieg nach 60 Minuten, am besten mit zwei bis 3 Toren Differenz ohne jegliches Zittern tun.

Wohin fällt die Kugel im Goalie-Roulette diesmal?
Speziell an dieser Serie sind nicht nur die vier Verlängerungen „en suite“, sondern auch die Goalie-Situation bei beiden Teams. In der Regel werden in der Qualifikation beide Torhüter eingesetzt, spätestens aber auf die Playoffs wird ein Goalie zur Nummer 1 erhoben. Ganz anders in diesem Duell, wo schon alle vier Goalies im Einsatz standen, ja sogar im Penaltyschiessen von Spiel 3 wurden alle eingesetzt. Die Ausgangslage ist aber bei beiden Teams psychologisch unterschiedlich. Während das Goalieduo Schüpbach/Locher durch die Verpflichtung von Natigoalie Pascal Meier beim HCR vor seinen letzten Playoff-Spielen steht, sind die beiden Wiler Goalies gerade dabei, ihre ersten Playoffs zu absolvieren. In den letzten vier Jahren hat der SVWE innert kürzester Zeit drei Stammgoalies verloren, die entweder  Meister wurden, oder zumindest in einem Playoff-Final standen. Nicolas Wolf (beruflicher Rücktritt 2018 mit 24 Jahren!), Christoph Reich (2019, zurück ins Bündnerland) und zuletzt Martin Menetrey (beruflicher Rücktritt 2021 mit 23 Jahren!). So bot sich Eigengewächs Yannick Flury (vor dieser Saison ein Playoff-Einsatz) und dem Baselbieter Tim Kramer (ohne Playoff-Spiel, absolvierte ein Jahr beim SVWE in der U18 und wurde auf diese Saison hin von Zug ausgeliehen) in diesem Jahr die Chance, die grosse Playoff-Bühne zu betreten. Beide haben sie zweimal gespielt und konnten ihr riesiges Potential andeuten, blieben aber – wie das Team insgesamt – noch nicht fehlerlos. Man darf gespannt sein, wie sich die Karrieren der beiden, die auch menschlich zu harmonieren scheinen, beim SVWE entwickeln. Für Samstag bleibt die Frage auf welche Nummer die Kugel im Goalie-Roulette diesmal fallen wird. Beim SVWE auf 1 oder 75, beim HCR auf 38 oder 54?

NLA-Playoff-Viertelfinal:  Wiler-Ersigen – HC Rychenberg („best of seven“): Stand 3:1

Sa.  05.03.  3:4 n. Verl

So. 06.03.    6:5 n. Verl.

Sa. 12.03 .  4:3 n. Pen.

So. 13.03.   5:4 n Verl.

Sa. 19.03. 20:30, Grossmatt Kirchberg

Ev. So. 20.03. 19:00, Axa-Arena , Winterhur

Ev.  Sa. 26.03. 17:00, Grossmatt Kirchberg

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