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Ausgerechnet Deny Känzig, der wegen einer Verletzung die letzten drei Partien verpasst hatte und in der «Belle» nur als Joker zum Einsatz kam, entschied die Playoff-Viertelfinal-Serie zwischen dem Meister und dem Kantonsrivalen Tigers Langnau mit seinem Tor nach 3.54 Min in der Verlängerung des siebten Spiels. Ein bitteres Ende für die tapferen Herausforderer, welche zuvor in der «overtime» nur den Pfosten trafen. Damit steht der Rekordmeister im Halbfinale und trifft dort ab Ostersamstag auf das Überraschungsteam Floorball Thurgau.

Was für eine Serie, was für ein letztes Spiel, was für eine Verlängerung! In extremis sichert sich der Titelverteidiger doch noch den Halbfinaleinzug. Und wie könnte es anders sein: Deny Känzig entschied das Viertelfinal-Derby mit einem trockenen Schuss aus der Halbdistanz. Er, der für solche Situationen geschaffen ist und schon so manch wichtiges Tor für den SVWE erzielt hat. Er, der zuletzt wegen muskulären Problemen ab Mitte von Spiel 3 aussetzen musste und nun mit dem Ausscheiden vor Augen immerhin zu Teileinsätzen im dritten Block kam und dann eben auch in der Verlängerung eingesetzt wurde. Personalentscheide wie dieser zeigen auch, wie arg der Favorit in dieser Serie ins Zittern geriet, dass am Ende auch angeschlagene Akteure wie Ziehli oder eben auch Känzig in den «Ring geworfen» wurden als galt „siegen oder fliegen“.

Sorglos, emotionslos, ratlos, mutlos und harmlos. In dieser Reihenfolge entwickelte sich diese Serie aus Sicht des Titelverteidigers. Niemand dachte zu Beginn an ein Ausscheiden und die beiden Heimsiege zum Auftakt liessen den SVWE noch sorgloser auftreten und den Playoff-Modus fand man auch erst nach Spiel drei, als man von den Tigers für einen uninspirierten und emotionslosen Auftritt abgestraft wurde. Die Reaktion erfolgte in Spiel 4, der Playoff-Schalter schien betätigt, doch als es der Meister in Spiel fünf vor Wochenfrist verpasste, den Sack bereits im Startdrittel zuzumachen, war die Serie plötzlich neu lanciert und der Ausgang offen. Denn plötzlich war der SVWE ziemlich ratlos, agierte sowohl in Spiel 6 wie dann auch in Spiel 7 eher mutlos, blieb vor allem offensiv harmlos. Nichts mehr war zu sehen vom Selbstverständnis und Selbstvertrauen mit dem man in diese Serie stieg. Immerhin schaffte es der Titelverteidiger im siebten Spiel kämpferisch auf Augenhöhe mit dem Gegner zu sein und auch einfache Tore gestand der SVWE den Tigers nicht mehr zu. Dank Känzigs Tore ging der Tanz auf der Rasierklinge gerade noch einmal gut. Der Rekordmeister steht im Halbfinale und wenn er die Lehren aus der Serie gegen die Tigers ziehen kann, dann werden die SVWE-Fans gegen Thurgau hoffentlich einen ganz anderen SVWE zu sehen bekommen.

Spiel 6: Tigers Langnau – SV Wiler-Ersigen 4:3 (2:1, 1:0, 1:2)
Espace-Arena, Biglen. 915 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 7. M. Vahlgren (Y. Wyss) 0:1. 9. E. Lunnestad (J. Ewald) 1:1. 10. M. Steiner (M. Mosimann) 2:1. 31. K. Kropf 3:1. 53. J. Ziehli (N. Siegenthaler) 3:2. 58. M. Steiner (J. Lauber) 4:2. 60. Y. Wyss (M. Dudovic) 4:3.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau. 3mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.


Spiel 7: SV Wiler-Ersigen – Tigers Langnau 3:2 n.V. (2:1, 0:1, 0:0, 1:0)

Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 1022 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 8. M. Dudovic (J. Bürki) 1:0. 15. M. Vahlgren 2:0. 19. M. Steiner 2:1. 38. J. Lauber (M. Strohl) 2:2. 64. D. Känzig (S. Laubscher) 3:2.
Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Sikora (verletzt).

Playoff-Viertelfinal („best of seven“) – Endstand 4:3

Spiel 1: SVWE – Tigers 8:5

Spiel 2: SVWE – Tigers 5:2

Spiel 3: Tigers – SVWE 8:6

Spiel 4: Tigers – SVWE 2:7

Spiel 5: SVWE – Tigers 7:8n.Verl.

Spiel 6: Tigers – SVWE 4:3

Spiel 7: SVWE – Tigers 3:2 n. Verl.

 

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