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Es gibt sie in einer langen Saison immer wieder, die berühmten Pflichtsiege ohne Glanz. Einen solchen lieferte der Rekordmeister im Heimspiel gegen Uster ab. Beim 5:0-Sieg gab es nur wenige Höhepunkte, so das „Shutout“ bei seiner Saisonpremiere von Goalie Mateo Fiechter, die drei Assists von Abwehrchef Jan Bürki und das Solo von seinem Linienkollegen Yannis Wyss zur Spielentscheidung. Viel haften bleiben wird von dieser Partie sonst nichts, aber immerhin lässt sie den SVWE auf den zweiten Tabellenrang vorrücken. 

Wenn sich die prominent besetzte Wiler-Trainercrew nach zwei Dritteln in einem Heimspiel gegen Uster gezwungen sieht, Umstellungen in den Linien vorzunehmen, dann ist etwas nicht nach Plan gelaufen. Und dies war es auch nicht. 40 Minuten lang hatte sich der SVWE abgemüht, ein einziges Törchen zu erzielen. Nur 50 Sekunden dauerte es zu Beginn des Schlussabschnittes dann, um das Skore auf 2:0 zu stellen, indem der in die erste Linie vorgerückte Topskorer Louis die schöne Vorarbeit von Bürki mit dem Treffer zum 2:0 veredelte. Es war nicht der Startschuss zu einem SVWE-Spektakel, aber immerhin zu einem letzten Abschnitt, der dem Publikum endlich etwas Action bot. Denn Uster wechselte nun seine Taktik und suchte sein Heil nun auch in der Offensive, machte dies nicht einmal schlecht und brachte das erstmals von Mateo Fiechter gehütete Gehäuse öfters in Bedrängnis. Fiechter machte sein Sache aber ausgezeichnet und feierte am Ende einen Premieren-Shoutout. Etwas erstaunlich auch, dass sich der SVWE mit der Führung im Rücken auf diese Hin- und Her-Spiel einliess und den Ball oftmals rasch verlor, oder dann die sich bietenden Räume in der Offensive zu wenig konsequent ausnützen konnte. Es brauchte dann schon einen Energieanfall von Nativerteidiger Yannis Wyss, um den Deckel auf die Partie zu machen (57.).

Uster mit neuer Spielweise
Die Partie begann mit dem berühmten gegenseitigen Abtasten. Beide Teams waren bemüht, die Fehlerquote tief und die eigene Zone im Griff zu halten. Dabei war erkennbar, dass Uster (in den letzten Jahren bekannt dafür immer das Spiel mit Ball und die Offensive zu forcieren, gegen welche Gegner auch immer) einen Systemwechsel vollzogen hat und nun das Hauptaugenmerk auf die Defensivabsicherung legt.
So waren die Räume vor den beiden Toren eng und es hätte schon an spielerischen Glanzlichtern bedurft, in die Gefahrenzone vorzudringen. Dass dies den Gästen nicht glückte, konnte man angesichts der Rollenverteilung in dieser Partie noch verstehen, dass aber auch der SVWE über alle drei Linien so uninspiriert agieren würde, war doch eher erstaunlich, wenn man an die individuelle Qualität der Spieler denkt. So blieben die Torchancen rar und den Zuschauern wurde nur wenig Spektakel geboten. Der einsame Höhepunkt war der 1:0-Führungstreffer durch SVWE-Rückkehrer Simon Laubscher in der 18. Spielminute.
Wer auf eine Besserung im Mitteldrittel gehofft hätte, wurde arg enttäuscht. Uster hielt verständlicherweise an seinem „gameplan“ fest, obschon sich das Spielgeschehen augenscheinlich immer mehr in dessen Platzhälfte verschob. Der SVWE brachte weder die Intensität, noch das Balltempo und auch nicht die Präzision in sein Spiel, das nötig gewesen wäre, die gegnerische Abwehr aus den Angeln zu heben. Nicht einmal das Powerplay konnte daran etwas ändern. Alles war viel zu statisch, berechenbar und die Abschlüsse landeten oft im gegnerischen Block. Und als das Ausländerduo Dudovic/Wahlgren plötzlich alleine vor Uster Schlussmann Kuhn auftauchte, wurde auch diese Gross-Chance vergeben. So brauchte es auf der Gegenseite einen hellwachen Antipoden Fiechter, der bei seinem ersten Saisoneinsatz kaum etwas zu tun hatte, aber dann doch zwei-/dreimal eingreifen musste, als Uster gefährlich vor dem Gehäuse auftauchte.

SV Wiler-Ersigen – UHC Uster 5:0 (1:0, 0:0, 4:0)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 287 Zuschauer. SR Christen/Gilgen.
Tore: 18. S. Laubscher (J. Bürki) 1:0. 41. M. Louis (J. Bürki) 2:0. 57. Y. Wyss 3:0. 58. M. Louis 4:0 (Penalty). 60. M. Dudovic (J. Bürki) 5:0.
Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen UHC Uster.
Bemerkungen: SVWE mit Fiechter im Tor (Premiere in einem L-UPL-Match).

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