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Mit einem letztlich verdienten 11:6-Derbysieg gegen die Tigers Langnau beschliesst das Fanionteam das Unihockey-Jahr spektakulär. Wie schon am Vortag bei GC brauchte es aber eine Konzentration der Kräfte im Schlussdrittel, um einen Rückstand wettzumachen. Und wieder war Laubscher mit zwei Toren innerhalb von 80 Sekunden vom 4:5 zum 6:5 die Schlüsselfigur zur Wende. Mit Dudovic, Wahlgren, Siegenthaler und Vogt gab es vier weitere Doppeltorschützen. Dank dem neunten Erfolg in Serie schliesst der Meister in der Tabelle zu Rychenberg auf, das trotz einer 5:0-Führung gegen Zug noch mit 7:8 n.V. unterlag.

Wer von den knapp 700 Zuschauern etwas zu spät in der Grossmatt erschien, der verpasste den Blitzstart beider Teams. Die Tigers erhielten schon nach 63 Sekunden ein erstes Powerplay zugesprochen, das Matteo Steiner nach nur 17 Sekunden ausnützte. Wiederum nur 15 Sekunden glich Persici bereits zum 1:1 aus. Dieses Hin und Her war sinnbildlich für den weiteren Verlauf der Partie. Der SVWE setzte wohl bewusst den Gegner bei Ballbesitz sofort unter Druck, dadurch entstand ein hektisches Spiel, das hüben wie drüben Chancen im Minutentakt produzierte. Sogar eher mehr für die Gäste, denn das Heimteam ging oft gar naiv ins Forechecking, ungenügend die Balance und Absicherung. Nur dank einem starken Flury im Tor konnte der SVWE den Rückstand im Rahmen halten. Die Tigers hatten mehrmals die Möglichkeit, mit mehr als einem Tor in Führung zu gehen, schafften es aber nicht. Vielmehr sollten sie letztmals bis Sekunden vor Schluss per Shorthander von Matteo Steiner jubeln, die schon in der 35. Minute.
Doch dass der SVWE auf Rückstände reagieren oder im Schlussabschnitt zusetzen kann, das hat er in dieser Saison schon mehrmals beweisen: 7:0 gegen Thurgau, 4:1 bei GC, 6:0 gegen Basel, 3:0 in Malans und 4:0 gegen Uster. Und auch diesmal zeigte die Konzentration der Kräfte sofort Wirkung. Nach nur zwei Einsätzen der ersten Linie um Center Simon Laubscher war der Spielstand gedreht. Und der Rekordmeister sollte die Führung nicht mehr aus der Hand geben, weil er nun auch eine viel bessere Struktur im Spiel an den Tag legte.

Dass am Ende fünf Doppeltorschützen beim SVWE zu Buche standen, ist eine statistische Rarität. Eine andere Statistik wird es hoffentlich nicht bleiben: Am Ende standen fünf SVWE-Center Tore auf dem Matchblatt. Während im bisherigen Verlauf die Flügel wie Louis, Dudovic, Känzig (wenn er den fit ist) sowie neuerdings Vogt zu den gefährlichsten Torschützen gehörten und vor allem auch die Verteidiger überdurchschnittlich trafen, hatten die Center etwas Ladehemmungen. Diese haben sich Laubscher, Siegenthaler und Co. Hoffentlich mit dieser letzten Doppelrunde hoffentlich abgelegt.

Mosimanns unbestrafter Aussetzer
Unschönes Ende des torreichen, unterhaltsamen und über weite Strecken sehr fairen Derbys war ein feiger und hinterlistiger Stockschlag von Mosimann gegen Vogt. In jeder anderer internationalen Top-Liga würde der Tigers Verteidiger für die Tätlichkeit mehrere Spiele gesperrt, in der Schweiz kommt er ungestraft davon, obgleich ja schon seit längerer Zeit alle Spiele gestreamt werden.

Zum Glück blieb Vogt unverletzt und behielten die Mitspieler die Nerven. Vielmehr konzentrierte sich das Team darauf, das Publikum nochmals bestens zu unterhalten, was auch gelang. Denn ihre Lieblinge werden die SVWE-Fans nun länger nicht zu sehen bekommen. Nach dem Neujahr stehen drei Auswärtspartien hintereinander an, ehe dann Rychenberg zum Spitzenkampf nach Kirchberg reist (Sa. 27. Januar, 17.00), wo es allenfalls um den Qualifikationssieg gehen könnte.

SV Wiler-Ersigen – Tigers Langnau 11:6 (2:3, 2:2, 7:1)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 678 Zuschauer. SR Sütterlin/Walser.
Tore: 2. M. Steiner (M. Strohl) 0:1. 2. G. Persici (M. Vogt) 1:1. 10. M. Vahlgren (M. Louis) 2:1. 11. L. Steiner (M. Strohl) 2:2. 13. M. Strohl 2:3. 22. M. Dudovic (Y. Wyss) 3:3. 28. N. Pfister (M. Aebersold) 3:4. 30. M. Vogt (G. Persici) 4:4. 35. M. Steiner 4:5. 41. S. Laubscher (J. Bürki) 5:5. 42. S. Laubscher (Y. Wyss) 6:5. 52. M. Vahlgren 7:5. 56. M. Vogt (P. Affolter) 8:5. 57. N. Siegenthaler (P. Affolter) 9:5. 58. N. Siegenthaler 10:5. 59. K. Kropf (S. Steiner) 10:6. 60. M. Dudovic (M. Louis) 11:6.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 3mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau.
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