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Obwohl im Fanionteam noch zahlreiche junge Spieler stecken, wäre ein allfälliger Triumph im Superfinal am Sonntag für kaum einen Akteur eine Premiere, mit einer gewichtigen Ausnahme: Cheftrainer Lukas Schüepp, für ihn wäre es der erste Meistertitel bei den Aktiven.

Lukas Schüepp, so kurz vor dem Superfinal, wie ist die Gemütslage?
Ich bin relativ relaxed, aber erwartungsfroh und freue mich auf das Saisonhighlight.

Und wie nimmst du die Stimmung im Team wahr?
Ähnlich. Man merkt, dass das Team viel Erfahrung mit Superfinals hat und weiss, was es braucht um nicht zu nervös oder verkrampft zu sein. Wir arbeiten zwar konzentriert, aber eine gewisse Lockerheit ist dennoch spürbar. Alle freuen sich auf Sonntag.

Ein erst 22 jähriger Spieler wie Amelio Tambini gehört zum vierten Mal in Serie zum Superfinal-Team, könnte bereits den zweiten Meistertitel holen. Du weisst, worauf ich hinaus will…?
Ja, sicher. Dass in diesem Team beinahe schon alle Schweizer Meister sind, ausser ich… Ehrlich gesagt, dies spielt bei mir eine untergeordnete Rolle. Es geht nicht um mich, es geht ums Team um den Verein. Ich habe diesbezüglich von den Superfinals mit den Skorps gelernt. Da war ich schon beim zweiten Superfinal selber relativ relaxed. Mit dem Superfinaleinzug habe ich zusammen mit dem Staff den Job erledigt. Den letzten Schritt muss das Team selber machen, denn anders als während der Qualifikation und in einer Playoff-Serie ist der Einfluss der Trainer beschränkt.

Worauf wurde der Fokus im Training diese Woche gelegt?
Natürlich beschäftigt man sich mit Gegner, schaut einige taktische Dinge an. Dann aber geht es vor allem darum, die Batterien aller Spieler nach der aufreibenden Halbfinalserie wieder zu laden. Gleichzeitig wollen wir die Intensität nicht verlieren. Kürzere Einheiten, aber mit hoher Kadenz.

Du hast bei deinem Amtsantritt vom «next level» gesprochen, den du mit dem Team und dem Verein erreichen möchtest. Wurde dies deiner Ansicht nach bereits geschafft?
Es war mir von Anfang an klar, dass dies ein Prozess sein wird und nicht von Heute auf Morgen passieren kann. Gewisse Dinge konnten wir in Gang setzen, für andere braucht es noch etwas Geduld. Vereinsseitig ist sicher der neue Unihockey-Boden zu erwähnen, aber auch der Publikumsaufmarsch in den Playoffs (Anmerkung der Redaktion: 300 Zuschauer mehr pro Spiel im Schnitt als bspw. in den Playoffs vor Corona). Im sportlichen Bereich haben wir versucht, die Spieler mehr einzubeziehen, was wiederum bedeutet, dass diese die Verantwortung auch wahrnehmen wollen und können. Auch unser Spiel haben wir etwas angepasst, wollten variabler sein vor allem in der Offensive. Dies ist und geglückt, konnten wir doch im Schnitt ein Tor mehr pro Spiel erzielen als im Vorjahr und letztlich war auch die Punkteausbeute mit 56 statt 42 Punkten massiv besser.

Supercup, Cup, Championscup und Meisterschaft mit Playoffs. Der SVWE musste sich in gleich vier Wettbewerben bewähren, was unterschiedlich glückte. Auch im kommenden Jahr sieht es aus, als würde es wieder ein Tanz auf mehreren Hochzeiten werden. Würde oder Bürde?
All diese Wettbewerbe sind natürlich eine Belastung, doch sie bringen uns letzten Endes weiter und genau das suchen wir. Mit dem Weltmeisterschaft im Dezember kommt noch eine zusätzliche Herausforderung dazu. Aber ich bin zuversichtlich, weil das Team grossmehrheitlich zusammenbleibt und gewillt ist den Weg weiter zu gehen.

Wo wird Lukas Schüepp in der Woche nach dem Superfinal sein bei einem Sieg…. wo bei einer Niederlage?
So oder so werde ich ab Montag Ferien machen, Distanz suchen nach einer sehr intensiven Zeit. Endlich Mal vom Unihockey abschalten.

Und diese glücklicherweise bei bester Gesundheit (Anmerkung der Redaktion, letzten August wurde bei Lukas Schüepp Hautkrebs diagnostiziert)
Ja ich hatte wirklich Glück. Der weisse Hautkrebs ist glücklicherweise viel weniger schlimm als der schwarze. Er konnte operativ entfernt werden. Zurück geblieben sind zwar einige sichtbare Narben, aber das ist sekundär, Hauptsache ich bin wieder völlig geheilt. Einzig regelmässige Kontrollen stehen noch an.

Wann erfolgt der Auftakt in die neue Saison?
Ende Mai startet das Sommertraining, relativ spät also. Aber zuerst sollen die Spieler und der Staff die verdiente Pause geniessen, sich erholen und auch den Kopf lüften. Es geht schnell genug wieder los und die Vorbereitung wird dann intensiv, inklusive Teilnahme am Czech Open.

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