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Nach einem ereignisreichen Playoff-Weekend steht die erste Halbfinalpaarung fest: Meister Floorball Köniz tritt auf Rekordmeister Wiler-Ersigen. Die Serie dürfte am Sa. 2. April beginnen. Damit steht bereits fest, dass auch die siebte Austragung des Superfinals mit Berner Beteiligung steigen wird. In den bisherigen sechs Finals siegte fünfmal ein Berner Team (dreimal der SVWE, zweimal Köniz).
Als am Samstagabend des 5. Märzes – nur eine Woche nach einem rein zürcherischen Cupfinal in Bern – innerhalb kurzer Zeit sowohl Meister Köniz wie der SVWE ihre Auftaktheimspiele in die Playoff-Viertelfinalserien verloren, konnte man zumindest mal Gedankenspiele anstellen: Würden tatsächlich erstmals seit Wilers Wiederaufstieg 1998 die Playoff-Halbfinals ohne Berner Beteiligung stattfinden, und damit die zwei Jahrzehnte andauernde Berner Dominanz im Schweizer Unihockey ein Ende finden?
Zwei Wochenenden später kann man konstatieren, dass die Berner Unihockeyteams immer noch nationale Spitze sind. Der Berner Bär wird auch am diesjährigen Superfinal seine Krallen zeigen. Zwar kann es nicht wie im Vorjahr zu einem Berner Final kommen, doch durch die Direktpaarung im Halbfinal ist ein Berner Superfinal-Teilnehmer garantiert, wie immer seit Einführung 2015. Der SVWE steht nach sechs Austragungen bei fünf Teilnahmen und drei Titeln, Köniz bei deren drei Finalspielen und zwei Titeln.
Das Halbfinalduell zwischen dem SVWE und Köniz gab es zuletzt 2019, mit der gleichen Ausgangslage. Köniz als amtierender Meister, der SVWE als revanchelustiger Superfinal-Verlierer. Die Geschichte ist bekannt, Köniz konnte mit der Favoritenrolle nicht umgehen, unterlag deutlich mit 1:4 in der Serie und Wiler stieg mit einem klaren Finalsieg (8:4) über GC wieder auf den Unihockeythron. Drei Jahre danach ist die Ausgangslage wieder gleich. Köniz steigt als Favorit in die Serie, noch deutlicher als damals, haben sich die Gesichter beider Teams doch unterschiedlich verändert. Bei Köniz sind immer noch die gleichen Leader am Werk (Goalie Eder, Captain Ledergerber, Jan Zaugg oder Stefan Hutzli bspw.), beim SVWE ist der Generationen-Wechsel vollzogen (kein Matthias Hofbauer mehr, kein Dave Wittwer mehr, kein Joel Krähenbühl, dazu die Natispieler Bischofberger, Mutter und Bürki alle in Schweden tätig). Doch eine Favoritenrolle ist natürlich kein Freipass. Das junge SVWE-Team wird seine Haut so teuer verkaufen wie nur immer möglich.
Und blickt man rein auf die Saisonstatistik, dann gilt es zu konstatieren, dass nach Qualiende beide Teams gleichviele Punkte totalisierten und je ein Direktduell für sich entscheiden konnten.
Gemäss dem Potential hat der Meister aber eher unterperformt und der SVWE lag etwas über den Erwartungen. Läuft alles nach Papierform (während im Könizer Meisterteam gleich vier WM-fahrer stehen, war Wiler erstmals seits 1994 an einer WM nicht mehr in der Nati vertreten!), dann wird es für den rundumerneuerten Rekordmeister sehr schwierig. Der bisherige Playoff-Verlauf hat aber gezeigt, dass die Papierform oft Makulatur ist. Freuen wir uns auf eine hoffentlich packende Halbfinalserie mit vielen Zuschauern.

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