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Der Superfinal der Männer ist wieder einmal eine reine Berner Angelegenheit, zum dritten Mal bei der achten Austragung. Während der SVWE natürlich diesen ominösen 13. Meistertitel holen möchte, hat Köniz nicht nur den dritten Meistertitel vor Augen, sondern auch ein «Mini»-Triple. Dies nur zwei Facts vor dem Superfinal am Samstag. Wir liefern noch einige weitere Infos rund um den Männerfinal.

Zum achten Mal heisst es Superfinal, zum wiederholten Mal wird die Meisterschaft nach vorausgehenden „best of seven“- Viertelfinal- und Halbfinalserien in nur einem Spiel entschieden. Und die Vereine haben erst kürzlich zugestimmt, den Superfinal fünf weitere Jahre durchzuführen. Nach den packenden Halbfinalserien über sieben Spiele bei den Männern wird das Format Superfinal natürlich wieder thematisiert. Dass die Frauen geschlossen für die Weiterführung des Superfinals stimmten, ist noch einigermassen begreiflich, da diese national nicht annähernd eine ähnliche Bühne geboten bekommen würden. Bei den Männern stimmten aber gerade Mal zwei Vereine dagegen, der HCR und der SVWE, was doch erstaunlich ist. Nun, die Winterthurer können natürlich rechnen. Seit sie die Axa-Arena ihre Heimstätte nennen dürfen, sind die Zuschauerzahlen explodiert. Mit nur schon zwei Finalspielen könnten sie die Einnahmen eines Superfinals deutlich übertreffen, dann kommt die längere Visibilität des Vereins während eine Serie hinzu, der Mehrwert für Sponsoren und die eigenen Hospitality-Möglichkeiten. Und SRF zeigt ja mittlerweile auch Viertelfinals und Halbfinals live, dann würde es ja erst recht auch eine Finalserie übertragen.
Der SVWE war nie ein bekennender Fan des Superfinals, führte immer schon die sportlichen Argumente ins Feld, dass eine Meisterschaft nicht in einem Spiel zu entscheiden sei (weil zu viele unbeeinflussbare Faktoren vorhanden wie Krankheit, Verletzung, Glück oder Pech, Schirientscheide usw.), dafür gebe es den Cupwettbewerb. In einer Serie fällt der Faktor Zufall weg, können und müssen sich Spieler und Teams entwickeln, setzt sich am Ende der verdiente Meister durch. Es entsteht auch eine Geschichte, nicht nur für die Teams auch für die Fans der Vereine. Es käme im Eishockey niemandem in Sinn, den Final zwischen Genf und Biel in nur einem Spiel auszutragen. Und ja, der SVWE kann in Kirchberg nur rund 1000 Fans unterbringen und wartet sehnsüchtig auf ein „go“ für eines der umsetzungsreifen Ballsporthallenprojekte in Solothurn und Kirchberg. Aber nach wie vor hätte der SVWE eine Finalhalle bereit. Mit 2685 Fans hält der SVWE immer noch den Zuschauerrekord für ein einziges Finalspiel in einer Serie aus dem Jahre 2004. Die Eishalle in Zuchwil mit einer Kapazität von 3000 Zuschauern, mittlerweile modernisiert und in RegiobankArena umgetauft, wäre nach wie vor eine Top-Final-Halle.

Sei es wie es sei, oder eben ist: Am Samstag heisst es zum achten Mal Superfinal im Unihockey, zum siebten Mal in Kloten und die Spieler und Fans der teilnehmenden Fans freuen sich zu Recht auf diesen Event. Natürlich bleibt er ein Highlight für die Beteiligten, einfach mit einem faden sportlichen Beigeschmack. Einen Favoriten zu benennen, oder Schwächen und Stärken zu analysieren, bringt hinsichtlich der kommenden 60 oder etwas mehr Minuten nicht viel, weil beide Teams aus einer sportlich erfolgreichen Phase kommen (zwei Playoff-Serien gewonnen) und mental durch den Sieg im siebten Halbfinalspiel im Hoch sind. Deshalb stimmen wir uns mit einigen „Facts and Figurs“ an dieser Stelle auf den Superfinal der beiden Berner Teams ein.

Stammgast SVWE: Bei der achten Austragung ist der SVWE zum siebten Mal im Superfinal dabei. Eine unglaubliche Konstanz, welches das Serienmonster da hinlegt. Die Final-Bilanz ist aktuell 3:3. Für Köniz ist es auch schon die vierte Superfinalteilnahme. Es folgt damit in der Statistik neu allein hinter dem SVWE, vor GC (3) und Malans (2).

Titelhamsterer Köniz? Im August der Supercup-Erfolg, im Februar der Cupsieg und nun im April noch der Meistertitel? Die Berner Vorörtler träumen vom „Mini“-Triple. Warum Mini? Der Supercup ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Europacup-Sieg des SVWE, dem echten Triple, welches man im 2005 innerhalb von drei Monaten holte.  Wiler-Ersigen konnte übrigens im Februar 2018 nach dem Cupsieg auch schon alle drei nationalen Pokale in der Vereinsvitrine ausstellen.

Meister-Entthroner SVWE: 2019 und 2022 jeweils Köniz, 2023 GC. Der SVWE hat es geschafft, die letzten drei Titelträger jeweils in den Halbfinals zu entthronen. Gleichzeitig konnte man aber nur 1 der vier letzten Superfinals gewinnen (2019 gegen GC).

Köniz führt im Direktduell 2:0: Zwar hat Köniz gegen den Kantonsrivalen noch jedes Playoff-Duell verloren, aber die beiden bisherigen Superfinals gegen den SVWE hat FBK für sich entschieden. Der letzte Erfolg glückte allerdings nicht in Kloten, sondern es war der Corona-Final ohne Zuschauer in Winterthur (2021, 3:2).

Welcher Nachfolger übernimmt eine Last? Bei beiden Teams wechseln nach dem Superfinal die Trainer.  Beim SVWE tritt Radek Sikora wieder ins zweite Glied als Assistent von Lukas Schüepp. Tritt dieser sein neues Amt nicht nur als erstmaliger Meistertrainer mit den Skorps an, sondern muss auch gleich den Titel bei den Männern verteidigen? Noch grösser wäre das Erbe für Etienne Güngerich, der bei einem Sieg von Köniz als Nachfolger von Jyri Korsmann gleich drei Pokale zu verteidigen hätte und eigentlich nur verlieren könnte.

Wieviel Vereins-DNA steckt in den Teams?  Köniz beansprucht für sich #besternachwuchsderschweiz, beim SVWE trifft #NachwuchsaufErfolg. Bei diesen plakativen# lohnt sich ein Blick auf die Kader der beiden Finalisten, wieviel Verein und Jugend tatsächlich in den beiden Teams stecken. Wir beschränken uns auf die Spieler, welche zuletzt im Einsatz standen und nicht mit den Langzeitverletzten (wie bei beiden Teams ein Ausländer, bei Köniz zudem die beiden Thuner Transfers Ammann/Bühler). Beim SVWE haben nur Captain Louis, Hollenstein und Goalie Tim Kramer nicht die SVWE-Nachwuchsabteilung durchlaufen. Bei Köniz sind es mit Bolliger, Engel und Gerber ebenfalls deren drei. Bei Wiler sind mit Mühlemann, Tambini, Döbeli, von Arx und Davet fünf in den Playoffs eingesetzte Akteure noch im U21-Alter. Bei Köniz sind es mit Tringaniello, Hermle und dem von Basel verpflichteten Gerber deren drei.  Somit halten sich die Klubs hier ungefähr die Waage. Der SVWE ist im Schnitt zudem ein halbes Jahr jünger, trotz „Unihockey-Methusalem“ Tatu Väänänen (40).

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