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Mit dem Ziel die fünfte Champions-Cup-Finalqualifikation der Vereinsgeschichte zu realisieren, reist der SVWE am Freitag nach Prag, wo es am Samstag ab 17.00 (live auf TV 24) gegen den tschechischen Rekordmeister Tatran für das Fanionteam zur grössten sportlichen Herausforderung seit dem Champions-Cup-Turnier 2020 kommt, als es gelang im Halbfinale den amtierenden Titelholder Classic Tampere in einem begeisternden Halbfinal-Spiel mit 10:7 zu eliminieren. Der mögliche Finalgegner steht schon fest: Falun setzte sich im Duell der beiden schwedischen Giganten gegen Storvreta im Penaltyschiessen durch, beide Partien waren Remis ausgegangen. 

Es wäre ein weitere Meilenstein in der Klubgeschichte, der grösste Erfolg der „neuen Generation“. Der Exploit 2020 war sozusagen der „Schwanengesang“ der grossen SVWE-Dynastie, die ab 2004 die Schweizer Unihockeyszene über 15 Jahre dominiert hatte. So war es u.a. auch der letzte internationale Auftritt von Klublegende Matthias Hofbauer.
Jetzt wird sich zeigen, ob der vollzogene Umbruch nicht nur national geglückt ist und bekanntlich letzten April im Rekordmeistertitel (13.) mündete, sondern die „next generation“ auch international mithalten kann. In den drei bisherigen Auftritten konnte das Potential zumindest angedeutet werden. Es gab sowohl im Viertelfinal gegen die Bohemians wie auch im Hinspiel gegen Tatran Spielphasen, wo es der SVWE schaffte, eine Dominanz zu entwickeln. Genauso gab es aber auch Momente, wo das Team scheinbar an seine Grenzen stiess.

Die Nagelprobe folgt nun in Prag, denn Tatran ist aktuell zuhause eine Macht. Im Viertelfinale wurde Köniz mit 10:2 abgefertigt und vor 10 Tagen schickten die Prager Leader Vitkovice gleich mit einer 8:1-Packung nach Hause. Die letzten 10 Liga-Spiele hat Tatran alle gewonnen und im Schnitt acht Tore erzielt. Und mit Tomas Jurco steht der Mann der Zukunft in Tor. Der 19 jährige U19-Weltmeister von 2021 hat in der nationalen Liga eine Abwehrquote von 90 Prozent, phenonemal für Unihockey. Es muss also alles stimmen, wenn der SVWE nach dem 3:3-Remis im Hinspiel die Finalqualifikation schaffen will.

Was es dazu braucht?

Resultattechnisch: Ein Sieg nach 60 Minuten reicht auf alle Fälle. Bei einem Unentschieden nach 60 Minuten bräuchte es einen Sieg in der Verlängerung oder dann im Penaltyschiessen. Bei einer Niederlage wäre der SVWE ausgeschieden.

Team-mässig: Es muss gelingen, den Energielevel über alle drei Linien von Beginn weg hochzuhalten, die einzelnen Formationen müssen kompakt agieren in der Defensive und Offensive. Es braucht aber auch eine hohe Disziplin, Strafen gilt es zu vermeiden.

Individuell: Es gilt die einzelnen Zweikämpfe in den gefährlichen Zonen anzunehmen und möglichst viele davon zu gewinnen, oder zumindest nicht zu verlieren. Es braucht Spieler, die über sich hinauswachsen. Goalie Flury muss zumindest auf dem Level seines Antipoden Jurco autrumpfen. Dann müssen aber auch die Skorer wie Dudovic oder Louis effizienter agieren als zuletzt in der Meisterschaft und Akteure wie Bürki, Hollenstein oder Siegenthaler den tschechischen Physis-Monstern um Benes und Kreysa Paroli bieten.

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