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Titelverteidiger Wiler-Ersigen zeigt die nötige Reaktion auf die beiden Auswärtspleiten, besteht den Charaktertest und holt sich mit einem letztlich klaren, wenn auch zu deutlichen 11:6-Sieg die Führung in der Playoff-Halbfinalserie gegen Thurgau zurück. Dabei liegt der Druck wieder auf dem den Ostschweizern, welche am Samstag ihr Heimspiel gewinnen müssen, um sich zumindest in die «Belle» retten zu können, welche am Sonntag dann wiederum in Kirchberg stattfinden würde.

Als neutraler Sicht begeistert die Halbfinalserie zwischen Rekordmeister SVWE und Playoff-Frischling Thurgau weiterhin: Volle Hallen (gestern waren es in der Grossmatt über 1100 an einem Wochenspiel!), zwei Teams auf Augenhöhe mit ganz unterschiedlichen Spielsystemen, packende Zweikämpfe, viele Tore, wechselnde Spielstände und bislang alles Heimsiege.

Und weil aus dieser Sicht alles in der Reihe ist, hat der SVWE zumindest ein siebtes (Heim-)Spiel auf sicher. Bis es so weit war, musste der Titelverteidiger aber wiederum viel Höhen und Tiefen durch leben. Dabei hatte das Heimteam perfekt in die Partie gefunden, zeigte vielleicht sein bislang bestes Drittel in dieser Halbfinalserie. Thurgau kam mit dem 0:2-Rückstand sehr gut weg, doch ausser Dudovic schon in der 2. Minute und Siegenthaler nach 17 Minuten liess der SVWE Chance im Multipack liegen.  Es hätte gut und gerne auch 4:1 oder 5:1 stehen könnte.

Und dann kam nach nur 15 Sekunden im Mittelabschnitt der Dämpfer mit dem Anschlusstor Karvonens und es begann ein völlig neues Spiel. Der SVWE büsste seine Dominanz und seine Überzeugung fast gänzlich ein und es wurde nun ein heisser Tanz. Immerhin, das Heimteam liess sich auch nicht entmutigen, als Thurgau immer wieder den Anschluss fand, von 3:1 auf 3:3 stellte, und auch nach dem 4:3 und dem 6:4 kam der Gast wieder zurück. Dies vor allem dank Superstar Kotilainen, der sich als dreifacher Torschütze auszeichnete, zudem traf mit Karvonen ein anderer Finne ebenfalls doppelt.

Natispieler trotzen der starken Ausländerfraktion

Erfeulich aber aus Schweizer Sicht, auch hinblicklich der Nationalmannschaft, es waren die Wiler Nati-Kandidaten, welche eine Antwort lieferten. Die beiden Verteidiger Hollenstein und Wyss trafen doppelt, wobei vor allem Hollenstein die eminent wichtigen Treffer zum 5:4 und 7:5 erzielte. Dann traf Känzig dreimal, Siegenthaler konnte ebenfalls erstmals in dieser Serie reüssieren. Und mit Affolter skorte auch ein weiterer Spieler, der auf dem Zettel von Natitrainer Johan Schönbeck stand, bis er kürzlich gesundheitlich bedingt seinen Rücktritt bekannt gab. Und Schönbeck dürfte auch in der anderen Halbfinalserie mit Freude festgestellt haben, dass sich GC unter der Regie von Naticaptain Noel Seiler und Paolo Riedi gegen die Zugers Ausländer-Fraktion in ein sechstes Spiel retteten.

Aus SVWE-Sicht darf man weiter das positive Fazit ziehen, dass man punkto Energielevel nun das Niveau der Thurgauer erreicht hat und das aus dem Team nun Spieler heraus stechen, die bereits sind Verantwortung zu übernehmen. Und in einer weiteren Hinsicht war der Rekordmeister in dieser Sicht  zuletzt klar im Vorteil und zwar in den «special teams», da wurde der Gegner gut analysiert und das Team setzt es im Boxplay perfekt um und selber konnte man gestern zwei Powerplays ausnützen.

SV Wiler-Ersigen – Floorball Thurgau 11:6 (2:0, 2:3, 7:3)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 1136 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 2. M. Dudovic (J. Bürki) 1:0. 17. N. Siegenthaler (M. Vahlgren) 2:0. 21. V. Karvonen (R. Zenger) 2:1. 25. P. Affolter (J. Ziehli) 3:1. 27. P. Kotilainen (N. Graf) 3:2. 28. V. Karvonen (J. Graf) 3:3. 37. Y. Wyss (M. Vahlgren) 4:3. 49. P. Kotilainen (F. Fehr) 4:4. 50. A. Hollenstein (G. Persici) 5:4. 51. D. Känzig (S. Laubscher) 6:4. 53. P. Kotilainen 6:5 (Penalty). 54. A. Hollenstein (N. Siegenthaler) 7:5. 54. Y. Wyss (D. Känzig) 8:5. 58. M. Vahlgren (Y. Wyss) 9:5. 58. I. Lüthi (P. Kotilainen) 9:6. 58. D. Känzig 10:6. 60. D. Känzig (Y. Flury) 11:6.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 2mal 2 Minuten gegen Floorball Thurgau.
Bemerkungen: SVWE mit Flury im Tor, ohne Tambini (verletzt).  37.  Lemke hält Penalty von Wahlgren, 47. Flury hält Penalty von Karvonen.

Playoff-Halbfinal SVWE vs. Floorball Thurgau (best of seven): Stand 3:2
Ticketvorverkauf  via Eventfrog

Spiel 1: 6:5 n.Verl.

Spiel 2: 8:1

Spiel 3: 2:3

Spiel 4: 4:8

Spiel 5:  11:6

Spiel 6:  Sa. 13. April, 17.00 – Paul Reinhart Halle, Weinfelden

ev Spiel 7:  Sa. 14. April 17:00 – Sportanlage Grossmatt Kirchberg

 

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