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Vor dem morgigen Superfinal haben wir den Blick in die Glaskugel gewagt und lehnen uns daraufhin mit einer Prognose weit aus dem Fenster: Corona Schweizer Meister 2021 wird …. ein Berner Klub. Mehr wollen wir der Spannung wegen nicht verraten.
Da im Schweizer Unihockey am Format «Superfinal» selbst in Covid19-Zeiten, sprich Events ohne Fans, festgehalten wird, kann eine Prognose eigentlich gar nicht nachhaltig sein. Tagesform, strittige Schiedsrichterentscheide, allfällige (Covid- )kranke Spieler, das berühmte Glück oder Pech sind die «weichen Faktoren», die ein einziges Spiel entscheiden können. Deshalb ist es eigentlich müssig, eine Prognose zu machen, weil diese dem berühmten Münzwurf gleicht…

Wir suchen aber trotzdem nach möglichen Indikatoren, wollen uns an «harte Faktoren» herantasten
Formstand: Beide Teams stehen im Superfinal, somit muss die Form bei beiden stimmen. Beide Teams haben dazu positive Emotionen im Kopf: Gleichstand
Saisonverlauf: Die Ränge 3 (Köniz) und 4 (SVWE) lassen darauf schliessen, dass beide Teams in der «regular season» ihre Durchhänger hatten. Köniz gewann aber alle bisherigen Saisonduelle gegen Wiler, was psychologisch ein Vorteil scheint: 1:0 Köniz
Torhüter: Von den vier Halbfinal-Goalies war überraschend der einzige Nicht-Natikeeper Martin Menetrey der Konstanteste. Der SVWE-Schlussmann spielte am nächsten an seinem Limit, grobe Schnitzer blieben aus, «Big Saves» kamen in jedem Spiel. Kann Menetrey nun auch noch die Superfinal-Premiere mental wegstecken, ist der SVWE da leicht im Vorteil. Eder wurde zwar schon Meister, hat auch schon grosse Spiele gegen Wiler abgeliefert, doch im Duell gegen Malans kassierte er doch ungewöhnlich viele Tore. Teilweise auch haltbare, kaschiert aber dadurch, dass sein Gegenüber Jonas Wittwer deutlich mehr «Eier» kassierte. Vorteil SVWE: Stand 1:1
Verteidiger: Beide Teams haben ihr Defensivkonzept perfektioniert, arbeiten in den Blöcken sehr gut zusammen. Beim SVWE basiert die Defensive vor allem auf der körperlichen Präsenz der Verteidiger im 1 gegen 1 und der Unterstützung der Stürmer. Köniz steht noch etwas tiefer und kompakter als Wiler und geht gar keine Risiken ein, der hohe Ball nach vorne ist eine viel gesehene Variante bei der Auslösung: Unentschieden
Stürmer: Bei Köniz sind gleich mehrere Spieler «hot» und können Tore auch aus dem Nichts erzielen. Michel, Maurer, Ledergerber treffen momentan fast nach Belieben: Dazu gibt es mit Engel, Jirebeck (falls er denn spielen sollte), Willfratt oder Aebersold überdurchschnittliche Qualität beim «seondary scoring». Beim SVWE ist (zu)viel vom Duo Pylsy/Dudovic abhängig. Allerdings: Mit Louis, Rentsch, Claudio Mutter und Mendelin haben gegen GC doch vermehrt andere Verantwortung übernommen. Dennoch Vorteil Köniz: Stand 2:1
Ausländer: Spielt Savonen bei Wiler, läuft Jirebeck auf bei Köniz? Die Beurteilung der Ausländer hängt natürlich auch von der Fitness der Stars ab. Stehen alle auf dem Feld, heisst es drei Weltmeister (SVWE) gegen gute, aber nicht Top-Qualität (Köniz). Vorteil SVWE: Stand 2:2.

Man kann die Münze also drehen und wenden wie man will, eine schlüssige Prognose für nur ein Spiel ist nicht möglich, die Münze kann auf beide Seiten fallen. Morgen Abend um 19.00 wissen wir mehr. Dann ist entweder Wiler-Ersigen der alleinige Rekordmeister mit 13 Titeln, oder kann sich Köniz über den zweiten Meistertitel in der Vereinsgeschichte freuen. Feiern werden beide sowieso ohne Fans, so wird der Corona-Meistertitel irgendwie auch sureal wirken, wie so vieles in den letzten Monaten.